Brustrekonstruktion – Wiederaufbau der Brust

Damit Sie wieder im Gleichgewicht sind – innerlich wie äußerlich! Entfernung der Brustdrüse mit anschließendem Wiederaufbau der Brust.

Brustkrebs oder die Angst vor einem erhöhten Risiko sowie kosmetische oder psychische Probleme bringen Patientinnen dazu, sich für eine Brustdrüsenentfernung und eine anschließende Brustrekonstruktion zu entscheiden.

Brustrekonstruktion © Artem Furman - Fotolia.com

Ein weiterer Grund ist ein körperliches Unwohlsein bei Masthopathie, gutartigen Schwellungen oder Verhärtungen wie Zysten oder Knoten in der Brust, die unter anderem zu unerwünschtem Sekretfluss führen können. In vielen Fällen wird die Brust in einer sogenannten einzeitigen Operation sofort wieder aufgebaut – mit Implantaten (Augmentation) oder durch eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe.

Welches Operationsverfahren optimal ist, wird individuell mit dem Patienten besprochen. Hat beispielsweise ein Brusttumor (Mammakarzinom) mehr als die Brustdrüse befallen und umliegendes Gewebe beziehungsweise die Haut zerstört, wird die Brust oft mit Eigengewebe wiederaufgebaut.

Brustaufbau mit Eigengewebe

Der Eingriff nach einer Krebsdiagnose ist den großen Kliniken vorbehalten, die über onkologische, gynäkologische und intensivmedizinische Abteilungen verfügen.

Für den Brustaufbau wird ein Haut-Fettlappen oder ein Haut-Fett-Muskellappen vom Rücken (Latissimus dorsi), Bauch (TRAM, DIEP, SIEA), Oberschenkel oder Gesäß (SDAP, IGAP, TMG) verwendet und in Brustform neu modelliert. Die Blutgefäße zur Versorgung des Gewebes werden bei der anspruchsvollen Operation entweder „mitverlegt“ oder aber unter dem Mikroskop an die Gefäße im Brustraum angenäht. Im Vergleich zum Brustimplantat ist der Eingriff aufwendiger und dauert mit drei bis acht Stunden wesentlich länger.

Schnitte angezeichnet für Brustrekonstruktion © detailblick - Fotolia.com
So können die Schnitte einer Brustrekonstruktion aussehen

Weitere Risiken können sein dass, es in zwei bis fünf Prozent zu Störungen der Durchblutung, was bis zum Verlust des implantierten Gewebes führen kann. Einige Operationsmethoden schwächen die Muskulatur an der Entnahmestelle. Es entstehen dezente Narben, mitunter auch Spannungsgefühle.

Die AOK hat in der Broschüre „Brustentfernung – Was kommt danach?“ die Verfahren, deren Vor- und Nachteile übersichtlich aufbereitet.

Wiederaufbau mit Implantaten

Muss oder soll „nur“ die Brustdrüse entfernt werden, sind Brustimplantate aus Silikon-Gel der Goldstandard. Vor der Operation planen die Chirurgen der Klinik am Rosental eine schonende und gewebeerhaltende Operationsführung. Die Patientin erhält ein Antibiotikum, das die Vermehrung von Bakterien im Wundraum unterdrücken wird. Unter Vollnarkose wird am Hof der Brustwarze (Areola Mammae) ein Hautschnitt gesetzt und die Drüse ausgeschabt. Nachdem ein Probeimplantat eingesetzt ist, wird das Ergebnis in sitzender Position – immer noch unter Vollnarkose – optisch kontrolliert. Gegebenenfalls nimmt der Chirurg noch Korrekturen vor, bis das kosmetische Ergebnis stimmt. Danach werden das endgültige Silikonkissen eingesetzt und Drainagen gelegt, damit Blut und Wundflüssigkeit problemlos abfließen können. Der Operateur schließt anschließend vorsichtig den Hautschnitt.

Am Folgetag wird die Patientin entlassen, bei Bewegung könnte sie einen „heftigen Muskelkater“ spüren und bei Ruhe ein Druckgefühl. Mit entsprechender Nachsorge hat sie kaum Schmerzen, darf nach zwei Wochen wieder arbeiten und muss vier bis sechs Wochen auf Sport, Sauna und Solarium verzichten. Aber auch diese Operation birgt Risiken: In der Klinik am Rosental kommt es mit unter 0,5 Prozent sehr selten zu Nachblutungen, die in einer kleinen sofortigen Folge-OP gestillt werden. Bei ein bis drei Prozent der Operierten entstehen Kapselfibrosen, also Verhärtungen, weil Bindegewebe um das Implantat wächst. Auch in diesem Fall ist unter Umständen ein Eingriff nötig. Demgegenüber stehen die Vorteile: nur ein Narbengebiet und mit bis zu zwei Stunden ist die Operation recht kurz. Funktionseinschränkungen durch Gewebeentnahme an anderen Körperstellen sind ausgeschlossen.

Die Angst vor undichten Implantaten ist unbegründet

Die Zeiten der Horrormeldungen über geplatzte Kissen sollten vorbei sein. In der Klinik am Rosental kommen nur Implantate des Marktführers Mentor zum Einsatz. Sie enthalten quervernetztes Silikongel, was das Austreten des Materials weitestgehend verhindert. Die Qualität seiner Produkte stellt Mentor mit der lebenslangen Produktaustauschpolitik unter Beweis.

Die Gelkissen erfüllen außerdem alle Sicherheits- wie Gesundheitsstandards. Selbst bei Gewalt mit stumpfen Gegenständen nehmen sie meist keinen Schaden. Sie verformen sich plastisch und geben so dem Druck nach, um dann wieder in ihre Ausgangslage zurück zu gelangen.

Erhöhtes Risiko durch genetische Veranlagung

Frauen erkranken häufiger an Brust- oder Eierstockkrebs, wenn einer von den zwei DNA-Abschnitten BRCA1 oder BRCA2 defekt ist. Dieser Gendefekt wird sowohl von der Mutter als auch vom Vater vererbt. Trägt einer der Elternteile diesen Defekt in sich, ist die Wahrscheinlichkeit ihn zu erben, bei 50 Prozent. Frauen mit dieser Genveränderung tragen ein massiv erhöhtes Risiko von 50 bis 80 Prozent für Brustkrebs. Deutlich erhöht ist auch das Risiko für Eierstockkrebs mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 bis 60 Prozent.

Laut Leitlinie Onkologie sollten sich Frauen einer multidisziplinären Beratung und einem genetischen Test unterziehen, wenn in einer Linie der Familien:

  • mindestens drei Frauen an Brustkrebs erkrankt sind
  • mindestens zwei Frauen an Brustkrebs erkrankt sind, davon eine vor dem 51. Lebensjahr
  • mindestens eine Frau an Brustkrebs und eine Frau an Eierstockkrebs erkrankt sind
  • mindestens zwei Frauen an Eierstockkrebs erkrankt sind
  • mindestens eine Frau an Brust- und Eierstockkrebs erkrankt ist
  • mindestens eine Frau mit 35 Jahren oder jünger an Brustkrebs erkrankt ist
  • mindestens eine Frau mit 50 Jahren oder jünger an bilateralem Brustkrebs erkrankt ist
  • mindestens ein Mann an Brustkrebs und eine Frau an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt sind.

Eine Liste mit den Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs hat die Deutsche Krebshilfe zusammengestellt. Weitere Infos bietet das BRCA Netzwerk e.V.

Eine sehr informative Seite, die sich dem Thema Brustkrebs widmet, findet sich unter Brustkrebskompetenz.de. Hier wird unter anderem der Zusammenhang zwischen Brustkrebs und die Auswirkungen auf die Eierstöcke erklärt.

Wie finde ich einen qualifizierten Spezialisten für eine Brustrekonstruktion?

Der Chirurg sollte in einer sechsjährigen Weiterbildung den Titel Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie erworben haben. Auf der Website der DGPRÄC, der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen können Sie nach einem qualifizierten Arzt und Chirurgen suchen. Ansonsten macht auch in diesem Beruf Übung den Meister. Fragen Sie also, ob der Arzt diesen Eingriff oft und regelmäßig durchgeführt hat und wie häufig sich dabei Komplikationen ergaben.

Bildnachweise:
Brustrekonstruktion © Artem Furman – Fotolia.com
Schnitte angezeichnet für Brustrekonstruktion © detailblick – Fotolia.com