Finanzierung

Schönheitsoperationen finanzieren – Informationen für Patienten

Schönheitsoperationen sind, so viel ist allgemein bekannt, kostspielige Unterfangen. Vor allem, wenn die Krankenkasse diese Eingriffe nicht bezahlt (da es sich um „medizinisch nicht notwendige“ Operationen handelt), werden den Patienten die nicht geringen Kosten im Beratungsgespräch oft schmerzlich bewusst. Doch was viele Patienten ebenfalls nicht wissen: Auch Schönheitsoperationen lassen sich in Raten oder über Kredite finanzieren. Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und was für Optionen sich bieten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Kredit für Beauty-OP

Es gibt durchaus Fälle, in denen die Kosten für eine Operation sowohl von privaten als auch von gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Eingriff als medizinisch notwendig angesehen wird. Dies schließt unter Umständen auch die psychologische Befindlichkeit des Patienten mit ein.

Um die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch die Krankenkasse zu prüfen, stellt der behandelnde Arzt zunächst im Gespräch mit dem Patienten fest, ob ein Eingriff medizinisch notwendig ist. Falls dem so sein sollte, wird mit dem Arztbericht ein Antrag auf Kostenübernahme durch die Krankenkasse erstellt. Wenn psychologische Ursachen die Operation erforderlich machen, wird von den Krankenkassen vorab selbst ein psychologisches Gutachten in Auftrag gegeben.

Welche Operationen unter welchen Voraussetzungen von den Krankenkassen übernommen werden können, entnehmen Sie bitte unserer Seite zum Thema Schönheitsoperationen: Kostenübernahme durch die Krankenkasse.

Wenn keine medizinische Notwendigkeit für eine Operation besteht, werden die Krankenkassen sich normalerweise auch nicht dazu bereit erklären, die Kosten für den Eingriff zu übernehmen. Eine Brustvergrößerung kann zum Beispiel von der Krankenkasse bezahlt werden, wenn die Operation eher rekonstruktiven Charakter hat – also zum Beispiel nach Brustamputation aufgrund von Brustkrebs. Ist die Patientin aber lediglich mit Form und Größe ihrer Brüste unzufrieden, besteht kein medizinischer oder psychologischer Grund für diese Operation, und die Patientin wird die Kosten selber übernehmen müssen. Ähnlich verhält es sich mit vielen Fällen von Hautstraffung. Alters- oder erblich bedingte Bindegewebsschwäche allein reichen nicht aus, um die Straffung von OberschenkelnBauchdecke oder Oberarmen zu rechtfertigen. Die Entfernung oder Korrektur von Gewebeüberhängen nach deutlichem Gewichtsverlust hingegen können durchaus von den Krankenkassen übernommen werden.

Informieren Sie sich im Beratungsgespräch mit Ihrem Arzt in jedem Fall über die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse.

Wenn die Kosten für die Operation vom Patienten selbst getragen werden müssen, stellt sich, gerade bei dringlichen Behandlungswünschen, oft die Frage: „Woher soll ich das Geld für die OP nehmen?“ Die Preise für Operationen sind zwar unterschiedlich und unter anderem auch von individuellen Faktoren abhängig – aber da es sich immer um Präzisionsarbeit handelt, sind die Kosten mitunter beträchtlich. Gerade für Patienten, die nicht dem Segment der Reichen zuzuordnen sind und dennoch auf ihre Operation nicht verzichten möchten, bietet sich die Möglichkeit, den Eingriff zu finanzieren. Wie bei einem vereinbarten Ratenkauf eines Kraftwagens, einer Immobilie oder eines Fernsehers können Patienten ihre Operation auch auf unterschiedliche Weise bezahlen.

Schönheitsoperation mit Kredit finanzieren

Zur Erfüllung materieller Wünsche wird oft auf die Option Kredit zurückgegriffen. Auch zur Finanzierung ästhetisch-plastischer Eingriffe können Patienten davon Gebrauch machen. Über die Hausbank oder ein anderes Kreditinstitut kann Geld zu mehr oder weniger günstigen Konditionen geliehen werden. Letztere sollten sorgfältig geprüft und abgewogen werden, um zu gewährleisten, dass die Rückzahlung später keine Probleme bereitet. Empfehlenswert sind Kredite, die über flexible Konditionen verfügen (wie zum Beispiel die Option, Sonderzahlung ohne Gebühren leisten zu können, wenn man einmal dazu in der Lage ist, um die Rückzahlung schneller abzuwickeln).
Einige Entscheidungsfragen, die vor der Inanspruchnahme eines Kredites gestellt werden sollten:

  • Ist mein Arbeitsplatz sicher?
  • Ist der verlangte Zinssatz fair?
  • Kann ich die monatlichen Raten problemlos tragen?
  • Sind Ratenpausen möglich?
  • Handelt es sich um einen sogenannten flexiblen Kredit?

Sprechen Sie vor Inanspruchnahme eines Kredits auf jeden Fall mit Sachverständigen, sei es nun Ihr Steuerberater oder Verwandter aus der Finanzbranche und prüfen Sie gemeinsam die Konditionen des Kredits, der Ihnen attraktiv erscheint. Informieren Sie sich genau, auch wenn Ihr Wunsch, schnell die notwendige Liquidität zur Umsetzung Ihres OP-Wunsches zu erlangen, noch so groß sein sollte. Ihr wiedergewonnenes Wohlbefinden wird darunter leiden, wenn Ihnen die Rückzahlung des Kredits später Kummer bereitet.

Wer gute Erfahrungen mit seiner Hausbank gemacht und prinzipiell die Anforderungen für einen Kredit bzw. eine Finanzierung erfüllt, sollte sich im Vertrauen an seinen Sachbearbeiter bzw. an die Kreditabteilung der Bank wenden. Nicht selten ist es tatsächlich so, dass diese bessere Konditionen als die in den folgenden Absätzen vorgestellten Finanzierungsdiensten bieten. Manche Banken kooperieren auch direkt mit einigen Schönheitskliniken und haben daher bereits Erfahrung auf diesem Gebiet. Aber auch SparkasseVolksbankDKB und viele andere Geldinstitute sind mit der Thematik durchaus vertraut.

OP-Saal-Equipment

Die Kosten einer Schönheitsoperation beinhalten immer auch Kosten für das benötigte Equipment

Bestimmte Finanzierungsdienste haben sich auf Schönheitsoperationen spezialisiert. Hier können sich Patienten unabhängig von Banken und Kreditgebern mit dem nötigen Geld für ihre Operation versorgen lassen.

Das Konzept

Neben Schönheitsoperationen gibt es noch andere medizinische Dienstleistungen, die nur bedingt oder gar nicht in das Leistungsspektrum der Krankenkassen fallen. Populäre Beispiele dafür bilden Zahnmedizin/Zahnersatz sowie alternative Heilmethoden, Laser-Heilkunde und mehr. In diesem Zusammenhang wird auch gern von komfortmedizinischen Leistungen gesprochen. Auf die Finanzierung solcher Leistungen haben sich einige Anbieter spezialisiert.

medipay – Finanzierungskonzepte seit 1997

Der deutsche Anbieter medipay bietet seine Dienste schon bei geringen Beträgen (ab 250 Euro) an. Die Bedingungen für eine Finanzierung:

  •  Der behandelnde Arzt bzw. die Klinik ist Partner des Dienstleisters
  •  Negative Schufa-Einträge gibt es nicht
  •  Der Erstwohnsitz befindet sich im Inland
  •  Es ist ein regelmäßiges Einkommen (Gehalt oder Rente) vorhanden

Studenten, Auszubildende oder Schüler können mittels eines zweiten Darlehensnehmers (zum Beispiel Eltern oder Ehepartner) von den Leistungen profitieren – vorausgesetzt, dieser erfüllt die oben genannten Bedingungen. Ob eine gesetzliche oder eine private Krankenversicherung vorliegt, ist dabei nicht relevant. Die Finanzierungsanträge sind direkt bei den behandelnden Ärzten (sofern diese Partner des Dienstleisters sind) erhältlich. So kann die Abwicklung sehr schnell vonstatten gehen. Diese Finanzierungsmethode eignet sich daher besonders für Patienten, die eine schnelle Behandlung wünschen.

Der Ablauf

Nachdem ein Finanzierungsantrag gestellt wurde, dauert es bestenfalls nur 24 Stunden, bis der Antrag geprüft und bei entsprechender Bonität auch bewilligt wird. Nach dieser Prüfung erhält der Patient ein Bestätigungsformular. Dieses ist dann dem behandelnden Arzt vorzulegen, welcher daraufhin das Geld direkt vom Dienstleister überwiesen bekommt. Was die Rückzahlung des Darlehens angeht, so hat der Patient die Möglichkeit, in seinem Finanzierungsantrag eine monatliche Wunschrate anzugeben. Außerdem kann er selbst bestimmen, ob die fällige Rate jeweils am 1. oder 15. eines Monats gezahlt werden soll.

medkred.de – Finanzierung von Kreditexperten

Bei der Jahnke Hoyer & Cie GmbH handelt es sich um Kreditmakler, die das Produkt medkred, ein Dienst zur Finanzierung medizinischer Behandlungen, ins Leben gerufen haben. Unter folgenden Voraussetzungen kann eine Finanzierung durch diesen Anbieter beantragt werden:

  • Volljährigkeit
  • Hauptwohnsitz und Bankkonto befinden sich in Deutschland
  • Kein negativer Schufa-Eintrag vorhanden
  • Bestehendes Arbeitsverhältnis/ Rente seit mindestens drei Monaten
  • Regelmäßiges Einkommen vorhanden

Das Leistungsspektrum fasst neben Finanzierungen von Schönheitsoperationen auch Lasik-Behandlungen, Zahnbehandlungen, medizinische Hilfsmittel und Kinderwunsch-Behandlungen. Der Anbieter garantiert neben flexiblen Laufzeiten von 6 bis 84 Monaten auch 0% Finanzierung von 6 bis 18 Monaten. Der Kreditantrag kann als PDF heruntergeladen und direkt beim behandelnden Arzt abgegeben werden.

Der größte Vorteil einer Finanzierung durch spezialisierte Dienste liegt in der Unkompliziertheit und dem Komfort, den eine solche Finanzierung gegenüber herkömmlichen Krediten hat. Die Spezialisierung des Dienstleisters und die enge Zusammenarbeit mit Praxen, Kliniken und Ärzten schaffen Vertrauen und sorgen dafür, dass die behandelnden Ärzte das Procedere genau kennen und ihre Patienten selbst optimal hinsichtlich der Finanzierung beraten können. Bei einer Bank, deren Zinssätze und Konditionen der Arzt nicht kennen kann, ist dies natürlich nicht möglich. Darüber hinaus kommen Patienten, wie bereits erwähnt, mittels dieser Methode ziemlich schnell an ihr Geld.
Als nachteilig kann der Umstand angesehen werden, dass Kreditnehmer hier keine Möglichkeit haben, den Kreditrahmen anzupassen, Beträge durch Sonderzahlungen schneller zurückzuzahlen oder Ratenpausen in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus ist der effektive Jahreszins nicht einheitlich geregelt, sondern abhängig von dem Tarif, den der behandelnde Arzt bei dem Finanzierungsinstitut gebucht hat.

Unabhängig von der Art der Finanzierung, die der Patient in Anspruch nehmen möchte, sollte er sich immer über eins im Klaren sein: Mit den reinen Operationskosten ist es unter Umständen nicht getan. Auch bei routinierten Fachleuten und erstklassiger Ausstattung kann es bei Operationen (oder auch nach erfolgter Behandlung) zu Komplikationen kommen, die Nachbehandlungen erforderlich machen. Diese kosten im Nachhinein ebenfalls Geld, ebenso wie Hilfsmittel (Kompressionsstrümpfe, Korsetts und Ähnliches), die für den Heilungsprozess unerlässlich sind. Auch über diese Kosten sollten Patienten mit ihren Ärzten vor jeder Behandlung sprechen.

Die abschließende Empfehlung klingt banal, ist aber deswegen nicht weniger wahr: Patienten, die ihre Operation allein finanzieren müssen, sollten immer versuchen, so viel wie möglich direkt aus der eigenen Tasche zu bezahlen. Denn je weniger Geld einer Bank oder einem anderen Kreditgeber geschuldet wird, desto besser ist es – unabhängig von Zinssatz oder Kundenservice. Das Sparen im Vorfeld einer jeden Schönheitsoperation ist also ein lohnenswertes Unterfangen. So müssen im Idealfall nur vergleichsweise geringe Summen geliehen werden, was die Rückzahlung deutlich erleichtert.